Beeinträchtigungen von Klima und Luft wurden bereits in den vorangehenden Kapiteln genannt. Herausgestellt seien hier noch einmal klimatische und lufthygienische Belastungen in verdichten Siedlungsteilen mit hohen Gewerbeflächenanteilen und Verkehrsbelastungen. Sie wurden als Wirkungsraum mit einem Bedarf für Ausgleichsfunktionen ausgewiesen.
Des Weiteren wurden die lufthygienischen Belastungen erwähnt, die von Verkehrswegen ausgehen. Sie treten insbesondere an vielbefahrenen Straßen mit einem Verkehrsaufkommen von 5.000 KFZ/24 h und mehr auf. Außerdem können sich Verkehrsbauwerke wie Straßen- und Eisenbahndämme sowie andere Bauwerke über 4 m Höhe als Hindernis für den thermischen Luftaustausch erweisen.
Beeinträchtigungen des örtlichen Klimas können auch indirekt durch den Verlust von Ausgleichsfunktionen hervorgerufen werden. Die geplante großflächige Inanspruchnahme von Ausgleichsflächen am südlichen und westlichen Stadtrand der Kernstadt Königslutter für Neubaugebiete ist mit potentiellen Beeinträchtigungen der klimaökologischen Bedingungen in der Kernstadt verbunden. Je nach Höhe, Dichte und Anordnung der Baukörper können Luftaustauschströmungen behindert werden. Ausreichend breite Grünzüge (mind. 50 m) in Richtung des Gefälles können als Leitbahn für den Luftaustausch wirken und so nachteilige Auswirkungen auf das Ortsklima mindern.
Bei geplanten baulichen Maßnahmen sind grundsätzlich in allen Ortschaften — auch kleiner 1 km² — klimatische und lufthygienische Belange zu beachten, da möglicherweise kritische lokalklimatische Situationen entstehen oder die Immissionssituation verändert wird (z.B. Verlust von Gehölzstrukturen mit Immissionsschutzfunktion).
Die Emissionen aus der Tierhaltung konnten anhand der zur Verfügung stehenden Informationsgrundlagen über die Emissionen aus der Tierhaltung und ihre Ausbreitung in der Landschaft nicht angemessen ermittelt werden. Sie tragen sowohl zum Treibhauseffekt (Methan, Distickstoffoxid) als auch zur Versauerung und Eutrophierung von Böden und Gewässern (Ammoniak) bei. Die Methan-Emissionen stammen in der Bundesrepublik zu 22 % (Sauerbeck 1993), die Ammoniak-Emissionen sogar zu 85,7 % (Sru 1996) aus der Tierhaltung. Geruchsemissionen beeinträchtigen darüber hinaus das Landschaftserleben.