2.3        Klima/ Luft

Die Ausprägung des Klimas ergibt sich aus der Lage des Plangebietes im übergangsbereich der klimaökologischen Regionen „Geest- und Bördebereich“ und „Bergland und Bergvorland“. (Mosimann et al. 1999: 219).

Im Plangebiet überlagern sich das überwiegend feucht-ozeanisch geprägte Wettergeschehen der feucht-gemäßigten Westwindzone (eher milde Winter, verhältnismäßig kühl-feuchte Sommer) mit den gemäßigt subkontinental geprägten Regionen Südost-Niedersachsens, in denen der Einfluss von Ostwetterlagen (trockene kalte Luftmassen im Winter, warm-trockene im Sommer) zunimmt. Für den überwiegenden Teil des Jahres bestimmen allerdings ozeanische Luftmassen das Wettergeschehen mit verhältnismäßig häufigen Niederschlägen. Das Maximum der Niederschläge mit 750 bis 800 mm/ Jahr weisen infolge der Ausrichtung von Nordwest nach Südost und der vorherrschenden Westwinde die Bereiche des Elm auf, die oberhalb von 200 m ü. NN hinter dem Hauptkamm gelegen sind wie die Bereiche Drachenberg und Langeleben (NLö 1995). Nach Nordosten angrenzend macht sich der Regenschatten des Elm bis in das Vorland des Lappwaldes bemerkbar. So wurden im selben Messzeitraum für Lelm 650 mm/Jahr angegeben, während sich im westlich gelegenen Rotenkamp die Leelage weniger durchprägt (700 mm/Jahr) (NLö 1995).

Die Verteilung der Niederschläge über das Jahr (mittlere Winterniederschlagshöhe 250 bis 300 mm, Mittlere Sommerniederschlagshöhe 300 bis 375 mm) sowie der bis zur Jahreswende anhaltende ozeanische Einfluss mit relativ milden Temperaturen begünstigen die landwirtschaftliche Nutzung, insbesondere den Anbau von Zuckerrüben und Winterweizen als dominante Fruchtarten (Müller 1952). I. d. R. ist die Entwicklung des Winterweizens – auch nach dem Abräumen der Zuckerrüben – zum Eintritt längerer Frostperioden Anfang Januar so weit fortgeschritten, dass von ihr ein gewisser Schutz des Bodens gegenüber winterlicher Regenereignissen ausgeht. „Irreguläre“ spätherbstliche Frostperioden verzögern die Bestandesentwicklung und führen im Lößverbreitungsgebiet zu winterlichen Erosionsereignissen (vgl. Kapitel 3.3.4.4).

Beständige sommerliche Hochdruckphasen mit warm-trockenen Verhältnissen verdeutlichen den kontinentalen Klimaeinfluss. Die wärmeliebende Vegetation an den südexponierten Hanglagen des Dorm und Rieseberg geht auf die lokalklimatisch bedingte Ausprägung kontinentaler Standortverhältnisse zurück, die an den nordexponierten Hanglagen des Elm nicht ausgebildet sind. Die Austauschbedingungen werden in der Westwindzone im allgemeinen als günstiger eingeschätzt als bei den Ostwetterlagen, mit denen Hochdruckeinfluss mit geringeren Windgeschwindigkeiten und verringerten Luftdruck einhergehen. Bei gleichzeitig hoher Ein- und Ausstrahlung kann es dann zur Entstehung von bioklimatischen und lufthygienischen Belastungssituationen kommen. Aus der Lage am Nordhang des Elm resultiert für das Stadtgebiet Königslutter eine Milderung sommerlicher trocken-warmer Verhältnisse, während sie im Winter eher zu neblig-trüben Tage führten (Röhr 1956). Winde aus Westen, Südwesten und Nordwesten dominieren (Müller 1952). Die Windgeschwindigkeiten sind infolge der geschützten Lage herabgesetzt, Zufuhrschneisen für Frischluft entlang der Elmhänge sind deshalb für die bioklimatischen und lufthygienischen Verhältnisse im Stadtgebiet von Bedeutung (vgl. Kapitel 3.4).

Eine zusammenfassende übersicht wichtiger Klimaparameter befindet sich im Anhang (vgl. Tabelle A 2.3‑1).

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