Das wirtschaftliche Aufblühen der Stadt Königslutter im 18. Jahrhundert gründete sich hauptsächlich auf das Bierbrauen, zu dem sich das klare Quellwasser des Lutterbachs sehr gut eignete.
In der Blütezeit waren in Königslutter 73 Brauhäuser berechtigt,
das Ducksteinbier zu brauen. Die Besitzer der Brauhäuser waren in der
Brauergilde, der mächtigsten und
reichsten der Stadt zusammengeschlossen.
Quelle
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Ehemaliges Brauhaus, jetzige Stadtbücherei und Otto-Klages-Sammlung
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Die noch vielen aus dem 16. und 17. Jahrhundert wohlerhaltenen Brauhäuser (Markstraße 2 oder im Sack 1, wo sich auch die Otto-Klages-Sammlung befindet) zeichnen sich durch große runde Einfahrtstore - damit die große Braupfanne eingefahren werden konnte, eine große Diele, in der die Braupfanne stand und ausgedehnte Kellergewölbe aus. Des weiteren war ein mehrteiliger Boden zum Lagern des Malzes und Getreides und ein Zugang zur Lutter notwendig.
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Torbogen des Brauhauses Am Markt 2
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Tor des Brauhauses am Markt 1, jetziges Stadtarchiv
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Ducksteinbier wurde Mitte des 18. Jahrhunderts durchschnittlich
sechs- bis siebenmal im Jahr von jedem Brauer gebraut, das ergab
von allen bis zu 15.000 Hektoliter.
Das meiste davon ging in den
Export, vor allem in die preußischen Nachbarländer, aber auch nach
Holland. Durch Zölle und Handelsbeschränkungen ging im Laufe des
18. Jahrhunderts der Export immer mehr zurück, die Konkurrenz der
süddeutschen Biere (untergärig und stärker gehopft und lagerfähiger)
nahm zu und so ging Ende des 19. Jahrhunderts die Brautradition zu
Ende.
Quelle