3.3.4 Zusammenfassende Darstellung der Bewertungsergebnisse

Bereiche mit besonderer bzw. beeinträchtigter/ gefährdeter Funktionsfähigkeit für Wasser- und Stoffretention nehmen in Abhängigkeit von der betrachteten Funktion auf Grund der Unterschiede in der naturräumlichen Ausstattung und Nutzung des Kreisgebietes unterschiedliche Flächenanteile ein.

In der Karte 3a „Besondere Werte von Böden“ sind naturräumliche Schwerpunkte zu erkennen. In Tabelle 3.3.4‑1 sind die jeweils in einem Naturraum bedeutsamen Einzelthemen[1] aufgeführt. Im folgenden werden die wichtigsten Darstellungen aus der Karte 3b „Wasser- und Stoffretention“ nach Naturräumen zusammengefasst (vgl.Tabelle 3.3.4‑2). In Tabelle 3.3.4‑3 werden die Bewertungen aus Karte 3a und Karte 3b in Hinblick auf naturraumspezifische Besonderheiten zusammengeführt.

Tabelle 3.3.4‑1: Räumliche Schwerpunkte in Karte 3a „Besondere Werte von Böden“ nach Naturräumen

Nr.

Naturraum

Einzelthema/ Legendenpunkt in Karte 3a

634

Zevener Geest

•   Suchräume für trockene, nährstoffarme Standorte

•   Biotoptypen extremer Standorte

•   Landesweit seltene Böden

632

Hamme-Oste-Niederung

•   Suchräume für Extremstandorte in Mooren und auf anmoorigen Böden

•   Naturnahe Moore

631

Wümmeniederung

•   Suchräume für feuchte und nasse Standorte

•   Suchräume für Extremstandorte in Mooren und auf anmoorigen Böden

•   Naturnahe Moore

•   Kulturhistorisch bedeutsame Moore

•   Landesweit seltene Böden

612

Wesermarschen

•   Suchräume für trockene, nährstoffarme Standorte

•   Paläoböden bzw. fossile und reliktische Böden des Holozän

630

Achim-Verdener Geest

•   Suchräume für trockene, nährstoffarme Standorte

•   Suchräume für feuchte und nasse Standorte

•   Suchräume für Extremstandorte in Mooren und auf anmoorigen Böden

•   Biotoptypen extremer Standorte

•   Naturnahe Moore

•   Historisch alte Waldstandorte

•   Primäre Regosole auf Binnendünen

•   Geowissenschaftlich schutzwürdige Objekte (Moore, Dünen)

•   Geowissenschaftlich schutzwürdige Objekte (Quellen)

•   Kulturhistorisch bedeutsame Moore

•   Heidepodsole (Suchräume)

•   Spuren historischer Erosionsereignisse (Jungdünen)

•   Wölbäcker

•   Landesweit seltene Böden

•   Regional seltene Böden

641

Südheide

•   Suchräume für trockene, nährstoffarme Standorte

•   Biotoptypen extremer Standorte

620

Verdener Wesertal

•   Regional seltene Böden

621

Thedinghäuser Vorgeest

•   Bereiche kulturhistorisch bedeutsamer Plaggenesche

583

Mittelweser

•   Suchräume für trockene, nährstoffarme Standorte

•   Biotoptypen extremer Standorte

•   Historisch alte Waldstandorte

•   Geowissenschaftlich schutzwürdige Objekte (Dünen)

•   Altpleistozäne Dünenbildungen

•   Regional seltene Böden

627

Aller-Talsandebene

•   Suchräume für trockene, nährstoffarme Standorte

•   Biotoptypen extremer Standorte

•   Naturnahe Moore

•   Historisch alte Waldstandorte

•   Geowissenschaftlich schutzwürdige Objekte (Dünen)

•   Altpleistozäne Dünenbildungen

•   Heidepodsole (Suchräume)

Tabelle 3.3.4‑2: Räumliche Schwerpunkte in Karte 3b „Wasser- und Stoffretention“ nach Naturräumen

Nr.

Naturraum

Einzelthema/ Legendenpunkt in Karte 3b

634

Zevener Geest

•   Nicht bzw. wenig entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden

•   Entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung mit Dauervegetation

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung ohne Dauervegetation

•   Bereiche mit hoher Nitratauswaschungsgefährdung

•   Naturnahe Bäche, Flüsse und Stillgewässer

632

Hamme-Oste-Niederung

•   Nicht bzw. wenig entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden

•   Entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung mit Dauervegetation

•   Gewässer in Ackerbaugebieten mit Gewässerrandstreifen in ausgewählten Flurbereinigungsgebieten

631

Wümmeniederung

•   Nicht bzw. wenig entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden

•   Entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden

•   Bereiche mit Grabensystemen und Dränungen in Mineralböden

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung mit Dauervegetation

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung ohne Dauervegetation

•   Naturferne Bäche, Flüsse und Stillgewässer

•   Gewässer in Ackerbaugebieten mit Gewässerrandstreifen in ausgewählten Flurbereinigungsgebieten

•   Überschwemmungsbereiche mit Dauervegetation

•   Überschwemmungsbereiche ohne Dauervegetation

612

Wesermarschen

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung mit Dauervegetation

630

Achim-Verdener Geest

•   Versauerungsgefährdete Waldstandorte

•   Nicht bzw. wenig entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden

•   Entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung mit Dauervegetation

630

Achim-Verdener Geest

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung ohne Dauervegetation

•   Bereiche hoher Wassererosionsgefährdung/ starker Hangneigung mit Dauervegetation

•   Bereiche mit hoher Nitratauswaschungsgefährdung

•   Naturnahe Bäche, Flüsse und Stillgewässer

641

Südheide

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung mit Dauervegetation

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung ohne Dauervegetation

•   Bereiche hoher Wassererosionsgefährdung/ starker Hangneigung mit Dauervegetation

•   Bereiche mit hoher Nitratauswaschungsgefährdung

620

Verdener Wesertal

•   Bereiche mit Grabensystemen und Dränungen in Mineralböden

•   Naturferne Bäche, Flüsse und Stillgewässer

•   Gewässer in Ackerbaugebieten mit Gewässerrandstreifen in ausgewählten Flurbereinigungsgebieten

•   Überschwemmungsbereiche mit Dauervegetation

•   Überschwemmungsbereiche ohne Dauervegetation

621

Thedinghäuser Vorgeest

•   Nicht bzw. wenig entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden

•   Entwässerte Nieder-, Übergangs- und Hochmoorböden sowie anmoorige Böden

•   Bereiche mit Grabensystemen und Dränungen in Mineralböden

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung ohne Dauervegetation

•   Naturferne Bäche, Flüsse und Stillgewässer

•   Gewässer in Ackerbaugebieten mit Gewässerrandstreifen in ausgewählten Flurbereinigungsgebieten

•   Überschwemmungsbereiche mit Dauervegetation

•   Überschwemmungsbereiche ohne Dauervegetation

583

Mittelweser

•   Versauerungsgefährdete Waldstandorte

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung mit Dauervegetation

627

Aller-Talsandebene

•   Versauerungsgefährdete Waldstandorte

•   Bereiche mit Grabensystemen und Dränungen in Mineralböden

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung mit Dauervegetation

•   Bereiche hoher Winderosionsgefährdung ohne Dauervegetation

•   Überschwemmungsbereiche mit Dauervegetation

•   Überschwemmungsbereiche ohne Dauervegetation

Aus der Zusammenschau der Inhalte und räumlichen Schwerpunkte der Karten 3a und 3b werden in Tabelle 3.3.4‑3,die naturraumspezifischen Besonderheiten für jeden Naturraum kurz dargestellt.

Tabelle 3.3.4‑3: Zusammenfassende Darstellung nach Naturräumen

Nr.

Naturraum

Zusammenfassende Darstellung

634

Zevener Geest

•   Aufgrund der Dominanz von sandigen, durchlässigen Böden nehmen die von Winderosion bzw. Nitratauswaschung beeinträchtigten/ gefährdeten Bereiche hohe Anteile ein.

•   Der Suchraum für trockene, nährstoffarme Standorte (Surheide) ist durch Bewaldung vor Winderosion geschützt.

•   Walle und Otterstedter Beeke nehmen als naturnah strukturierte Fließgewässer mit ihren Überschwemmungsbereichen wichtige Funktionen für Wasser- und Stoffretention wahr und sind aufgrund der besonderen Standorteigenschaften (Biotoptypen extremer Standorte) bedeutsam

632

Hamme-Oste-Niederung

•   Der Naturraum ist im südlichen Teil stark entwässert und intensiv genutzt. Im Bereich des Hohen Moores sind nicht oder wenig entwässerte Moorbereiche erhalten. Der Anteil von Dauervegetation ist insgesamt (noch) relativ hoch, so dass die anfälligen Böden überwiegend vor Winderosion geschützt sind. Umbruch von Grünland zerstört am südlichen und östlichen Rand die Moorstandorte und erhöht das Winderosionsrisiko.

631

Wümmeniederung

•   Die starke Entwässerung des Naturraums schlägt sich in vielen Themenbereichen nieder (entwässerte Moorböden, Grabensysteme, naturferne Gräben, hoher Anteil von Ackerflächen im Überschwemmungsbereich. Der auf Grundlage der BÜK50 dargestellte Suchraum für feuchte und nasse Standorte ist daher nur auf einem sehr kleinen Flächenanteil, evtl. im Bereich des Wümme-Nordarms (Biotoptypen extremer Standorte), erfolgversprechend. Die Fischerhuder Wümmewiesen sind dennoch als kulturhistorisch bedeutsam zu bewerten. Der entsprechend gekennzeichnete Bereich südöstl. Fischerhude umfasst auch einen der wenigen naturnahen Gewässerabschnitte der Wümmeniederung.

612

Wesermarschen

•   Der Naturraum ist von der Uphuser Binnendüne geprägt, die sowohl besondere Bedeutung als Suchraum für trockene, nährstoffarme Extremstandorte hat als auch hinsichtlich fossiler Böden oder naturnahe Regosole.

•   Die weitgehende Bedeckung mit Dauervegetation schützt die verwehungsempfindlichen Böden vor Winderosion.

630

Achim-Verdener Geest

•   Aufgrund der Dominanz von sandigen, durchlässigen Böden nehmen die von Winderosion bzw. Nitratauswaschung beeinträchtigten/ gefährdeten Bereiche hohe Anteile ein. Entsprechend groß sind auch Flächen von Suchräumen für trockene, nährstoffarme Böden.

•   Die Entwässerung von Mooren ist ein großflächig relevantes Thema, aber auch mehrere nicht oder wenig entwässerte Moore > 60 ha kommen vor.

•   Die historisch alten Wälder nehmen als Dauervegetation z.T. auch besondere Funktionen für den Schutz vor Winderosion wahr.

•   Die landesweit seltenen Gleye mit Erd-Niedermoor­auflage östl. des Langwedeler Bruchs, in der oberen Gohbachniederung sowie im Hexenmoor sind aufgrund von Torfzehrung und teilweisem Umbruch nur noch auf Restflächen zu erwarten.

•   Als alte Kulturlandschaft weist die Geest zahlreiche Suchräume für Heidepodsole sowie einen Einzelfund von Wölbäckern auf.

641

Südheide

•   Sandige, durchlässigen Böden, die zum Teil durch Winderosion bzw. Nitratauswaschung gefährdet sind dominieren den Naturraum.

•   Der Suchraum für trockene, nährstoffarme Standorte ist zum Teil durch Bewaldung vor Winderosion geschützt.

620

Verdener Wesertal

•   Der Naturraum ist durch das historische und aktuelle Überflutungsgeschehen von Weser und Aller geprägt. Die Funktionsfähigkeit für Wasser- und Stoffretention ist bezgl. des Anteils von Dauervegetation im Überschwemmungs­bereich an zwei räumlichen Schwerpunkten besonders gut: in der Allerniederung bei Verden und in der Weserniederung nördlich von Riede und Thedinghausen.

•   Weite Bereiche werden von ehemaligen, eingedeichten Überschwemmungsbereichen eingenommen.

•   Besondere Werte sind sehr kleinflächig bis punktuell im Naturraum verstreut.

621

Thedinghäuser Vorgeest

•   Die intensive landwirtschaftliche Nutzung prägt den Naturraum. Die Plaggenesche veranschaulichen die historische Kontinuität der ackerbaulichen Nutzung.

•   Der hohe Anteil von Ackerflächen bringt auf den sandigen Böden ein hohes Winderosionsrisiko mit sich.

•   Intensive Entwässerung durch Gewässerausbau und Grabensysteme hat die Niederungen von Süstedter Bach und Eyter verändert. Der hohe Ackeranteil beeinträchtigt die Überschwemmungsbereiche.

•   Das Adlige Holz ist als historischer Waldstandort bedeutsam.

583

Mittelweser

•   Das Dünengebiet ist als altpleistozäne Düne naturhistorisch bedeutsam, als alter Waldstandort z.T. bedeutsam, ein primärer Regosol wurde hier kartiert. Die podsoligen Regosole sind regional seltene Böden. Das gsamte Gebiet bildet einen Suchraum für trockene, nährstoffarme Standorte, was durch einen hohen Anteil von Biotoptypen extremer Standorte bestätigt wird. Die Bewaldung schützt die verwehungsempfindlichen Böden vor Winderosion.

627

Aller-Talsandebene

•   Die verwehungsanfälligen Talsande sind auf weiten Flächen ackerbaulich genutzt und der Winderosion ausgesetzt. Bereichsweise kommen auch größere Waldgebiete und Wald-Grünlandgebiete vor, die die Böden vor Winderosion schützen. Innerhalb der von Dauervegetation geprägten Bereiche ist der Anteil von Biotoptypen extremer Standorte relativ hoch. Sie decken die Suchräume für Extremstandorte recht gut ab. Auch historisch alte Waldstandorte nehmen eine Fläche von mehr als 60 ha ein. Die Dünenfelder sind z.T. altpleistozäne Bildungen und damit naturgeschichtlich bedeutsam.



[1] Die Boden-Dauerbeobachtungsflächen haben keinen direkten naturräumlichen Bezug. Sie sind deshalb in Tabelle 3.3.4‑1 nicht enthalten. Einzelfunde kulturhistorisch bedeutsamer Plaggenesche könnten auch in anderen Naturräumen außer 630 (nördl. Baden) und 627 (westl. Wittlohe) gemacht werden. Sie stehen daher nicht für einen naturräumlichen Schwerpunkt und und sind ebenfalls nicht in Tabelle 3.3.4‑1 enthalten.

Zum Seitenanfang

Zurück

weiter