3.2.2        Charakteristische, prägende Landschaftsbildelemente und wesentliche überlagernde Beeinträchtigungen –
Erläuterung der Karte 2 „Landschaftsbild“

3.2.2.1    Charakteristische und prägende Landschaftsbildelemente

Hangkanten / Geländestufe

Als natürliche Landschaftselemente und prägende geomorphologische Besonderheiten gliedern und beleben Hangkanten das Landschaftsbild. Sie machen die naturräumliche Gliederung in der Landschaft nachvollziehbar. Die unterschiedlich steilen, aber deutlich wahrnehmbaren Niveauunterschiede im Relief (an der Geestkante 10 bis 30 m) erhöhen die landschaftliche Vielfalt und sind ästhetisch wertvoll.

 

Hangkanten / Geländestufe

Quellen, Methodik:

Auswertung der topographischen Karte hinsichtlich der Geländemorphologie, Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 

Tabelle 3.2.2‑1: Hangkanten / Geländestufe in den Naturräumen

Nr.

Naturraum

Gebiet

 

620

Verdener Wesertal

Grenze zwischen den naturräumlichen Regionen Stader Geest (3) und Weser-Aller-Flachland (6) in den Abschnitten von Achim bis Langwedel, bei Verden, bei Hohenaverbergen; unterbrochen wird die Kante durch die Taleinschnitte der Geestbäche sowie die ca. 2 km breite Langwedeler Niederung.

 

630

Achim-Verdener Geest

 

kleinräumig wirksame Geländestufen zwischen Geestplatten und eingesenkten Niederungsgebieten, nördl. Walle, am Halsebach bei Scharnhorst sowie zwischen Oyter-/Embser Berg und Königsmoor

 

 

Abbildung 3.2.2‑1: Geestkante und Weserhang bei Achim

Naturhistorisch bedeutsames Landschaftselement

Naturhistorische Landschaftselemente machen die Eigenart der Landschaft in Bezug auf ihre Geschichte erfahrbar und erweitern die zeitliche Dimension des Landschaftserlebens auf historische und sogar geologische Zeiträume. Sie erhöhen die landschaftliche Vielfalt und sind ästhetisch wertvoll.

 

Als „naturhistorisch bedeutsame Landschaftselemente“ sind Dünen- und Flugsandgebiete dargestellt (vgl. Tabelle 3.2.2‑2) sowie die als Naturdenkmale geschützten Landschafts­bestand­teile und –elemente (vgl. tabellarische Übersicht „Naturdenkmale, die die Kriterien des § 27 NNatG erfüllen“, S. 417f. im Kap. 5 des LRP von 1995).

 

Naturhistorisch bedeutsames Landschaftselement

Quellen, Methodik:

Auswertung von Bodendaten (BÜK50, GK25), Auswertung der Biotoptypenkartierung, LRP LK Verden 1995, Literaturauswertung, Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 

Tabelle 3.2.2‑2: Naturhistorisch bedeutsame Landschaftselemente in den Naturräumen (Auswahl[1])

Nr.

Naturraum

Gebiet

620

Verdener Wesertal

Dauelser Bruch (ND-VER 94 im LSG-VER 46)

630

Achim-Verdener Geest

teilweise offenes Dünengebiet bei Neumühlen (NSG-LÜ 7 „Dünengebiet bei Neumühlen“)

„Fischteich“ mit Quellgebiet bei Kirchlinteln       (ND-VER 39)

Beinbrechmoor nördl. Holtum (Geest)              (ND-VER 87)

Bruchwald und Quellhang bei Scharnhorst      (ND-VER 67)

Moorgelände mit Quellgebiet bei Eitze             (ND-VER 56)

Pracher Moor nordöstlich Achim-Embsen        (ND-VER 66)

Schneeflechtenbestand nördl. Tüchten            (ND-VER 65)

631

Wümmeniederung

Lorbeerrosen-Bestand (Kalmia angustifolia)

nördl. Oyterdamm (ND-VER 30)

634

Zevener Geest

Orchideenwiese (Ottersberg, Narthauen)        (ND-VER 83)

627

Aller-Talsandebene

Dünenwälle mit Höhen von bis zu 30 m über NN zwischen Otersen und Wittlohe

Sanddüne an der Aller bei Ahnebergen           (ND-VER 102)

Große und kleine Moorteile Otersen (ND-VER 93)

 
Gewässer

Stillgewässer sind als natürlich wirkende Landschaftselemente von Bedeutung für das Landschaftsbild. Offene Wasserflächen (Bewegung, Lichtreflexe, Geräusche) insbesondere mit entsprechender Ufervegetation vermitteln Naturnähe und ermöglichen Naturerlebnis durch Naturbeobachtung. Stillgewässer sind in fast allen Naturräumen des Kreisgebietes vorhanden. Zusätzlich von besonderer naturhistorischer Bedeutung sind der durch das Einschmelzen eines Toteisblockes entstandene Otterstedter See bei Otterstedt, das wohl letzte „Moorauge“ des Kreisgebietes, der Bullersee bei Steinberg, und die zahlreichen Altgewässer der Auenlandschaften von Aller und Weser.

 

 

Gewässer

Quellen, Methodik:

Stillgewässer aus der Biotoptypenkartierung (CIR Luftbilder 2001)

Signatur in der Karte 2:

 (Farbe türkisblau)

 

Besetzte Weißstorchhorste 2002

Die Erlebbarkeit naturraum- und standorttypischer Tierarten trägt zur Eigenart der Landschaft entscheidend bei. Als Charaktervogel der offenen, großräumigen und grünlandgeprägten Flussniederungen sowie als optisch auffällige Vogelart wird dem Weißstorch eine Signalfunktion hinsichtlich „Natürlichkeit“ und landschaftlicher Eigenart zugesprochen (siehe auch Textkarte „Besetzte Horste des Weißstorches“, Kap. Arten und Biotope, S. 27).

 

 

Besetzte Weißstorchhorste 2002

Quellen, Methodik:

Nachrichtl. Übernahme (LANDKREIS VERDEN 2002b)

Signatur in der Karte 2:

 

Tabelle 3.2.2‑3: Besetzte Weißstorchhorste 2002 in den Naturräumen

Nr.

Naturraum

Gebiet

631

Wümmeniederung

Horststandorte in der Wümmeniederung

620

Verdener Wesertal

Horststandorte in den Niederungen von Aller und Weser

627

Aller-Talsandebene

Horststandorte in der Allerniederung

 

Kulturhistorisch bedeutsames Landschaftselement

Als regelmäßig wiederkehrende Landschaftsbestandteile oder aufgrund ihrer Lage in land-schaftsprägender oder ortsbildwirksamer Situation sind die durch die Kulturtätigkeit des Menschen entstandenen Landschaftselemente in ihrer Gesamtheit und regionaltypischen Ausprägung ein wichtiger Bestandteil der Eigenart der Landschaft. Sie sind Spiegel der Landschaftsgeschichte, die neben der naturräumlichen auch immer eine siedlungs-, wirt-schafts- und sozialgeschichtliche Komponente besitzt.

 

Kulturhistorisch bedeutsames Landschaftselement

Quellen, Methodik:

Freizeitkarte für den Landkreis Verden (LANDKREIS VERDEN 1992), Auswertung der Denkmalliste, Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 

Tabelle 3.2.2‑4: Kulturhistorisch bedeutsame Landschaftselemente in den Naturräumen

Nr.

Naturraum

Gebiet

630

Achim-Verdener Geest

„Historische Straße“ nach Kükenmoor (ca. 4 km)

Feldsteinpflasterstraße bei Gerkenhof

Mühle in Brunsbrock-Schmomühlen

Kirchen z.B. in Achim, Daverden, Verden und Luttum

630

Achim-Verdener Geest

Schloß Etelsen (Historismus) mit Parkanlage

ehemalige Wassermühle in Eitze

631

Wümmeniederung

Reste einer Wall- und Burganlage beim Amtshof in Ottersberg

ehemaliger Amtssitz in Ottersberg

ehemalige Wassermühle in Fischerhude

634

Zevener Geest

Feldsteinpflasterstraßen, z.B. von Benkel nach Stapel

Windmühle in Quelkhorn

583

Mittelweser

als „Motte“ bezeichnete Befestigungsanlage mit noch erkennbarem Grabensystem und einst Standort einer sog. „Turmhügelburg“ bei Barme

Gut Drübber

620

Verdener Wesertal

Kirche von Intschede

„Hünenburg“ bei Achim-Baden

Burg- und Befestigungsanlagen bei Langwedel und Hagen-Grinden

Gutsanlage Clüverswerder

Windmühle in Blender

621

Thedinghäuser Vorgeest

Kirchen von Thedinghausen und Blender

Gutshof und Burganlage am Gut Oenigstedt bei Thedinghausen

Erbhof in Thedinghausen (Weser-Renaissance)

627

Aller-Talsandebene

„Schafkoben“: Schafstallviertel aus neun kleinen Wandständerställen in Hülsen

Kirche, ehemaliger Amtssitz und Windmühle in Westen

Gut Donnerhorst

 

Grabhügelfelder

Die Grabhügelfelder sind wegen ihrer Vielzahl mit einer eigenen Signatur von den anderen kulturhistorisch bedeutsamen Landschaftslementen (s.o.) unterschieden.

 

Grabhügelfelder

Quellen, Methodik:

Digitale Daten der Unteren Denkmalschutzbehörde LK Verden

Signatur in der Karte 2:

 

 

Tabelle 3.2.2‑5: Grabhügelfelder in den Naturräumen

Nr.

Naturraum

Gebiet

630

Achim-Verdener Geest

Grabhügelfeld im NSG „Hügelgräberheide“ bei Kirchlinteln

verstreut mit Schwerpunkt in den Waldgebieten der Verdener (630.02) und Sehlinger Geest (630.07)

634

Zevener Geest

verstreut

627

Aller-Talsandebene

verstreut in den Waldgebieten

 

Besonders prägende Allee

Landschaftsgliedernde Gehölzstrukturen sind in die Beschreibung der Landschaftsbildtypen und Landschaftsbildeinheiten unter Angabe der jeweils charakteristischen Baumarten eingegangen. Markante Alleen werden darüber hinaus als charakteristische Landschaftselemente dargestellt, da sie die landschaftliche Eigenart besonders prägen. In der traditionell als „Apfelstraßen-Ackermarsch“ bezeichneten Auenlandschaft bereichern Obstbaumalleen das Landschaftsbild. Die Obstgehölze sind Ausdruck der hohen Bodenfruchtbarkeit in der Aue.

 

Besonders prägende Allee

Quellen, Methodik:

Luftbildauswertung (CIR Luftbilder 2001), Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 

Tabelle 3.2.2‑6: Besonders prägende Alleen in den Naturräumen (Auswahl[2])

Nr.

Naturraum

Landschaftselement

630

Achim-Verdener Geest

besonders markante Eichenallee bei Kükenmoor (Kreisstraße K12)

631

Wümmeniederung

Lindenallee zwischen Fischerhude und Sagehorn an der K2

Eichenallee in der Kolonie Meyerdamm

634

Zevener Geest

Eichenallee zwischen Fischerhude und Quelkhorn an der K2 / L145

Ahornallee bei Otterstedt an der L132

620

Verdener Wesertal

dickstämmige Apfel- oder Birnbaumalleen an den Ortsverbindungsstraßen K 16 Döhlbergen – Rieda, K 7 Hagen – Grinden

Restabschnitt einer Birnenallee bei Geestefeld

Lindenallee auf dem Schleusenkanal

621

Thedinghäuser Vorgeest

Lindenallee bei Oenigstedt

 

 

Abbildung 3.2.2‑2: Markante Eiche am Weg nach Schafwinkel (Kirchlinteln)

Abbildung 3.2.2‑3: Eichenallee Kükenmoor (Kirchlinteln,Kreisstraße K12)

 

Besonders prägender Einzelbaum / Baumgruppe

Gehölze gliedern die Landschaft und erhöhen die landschaftliche Vielfalt. Die jeweils naturraumtypischen, regelmäßig wiederkehrenden Gehölzstrukturen sind in die Beschreibung der Landschaftsbildtypen und Landschaftsbildeinheiten unter Angabe der jeweils charakteristischen Baumarten eingegangen. Als besonders prägende Landschaftselemente werden darüber hinaus dargestellt

1        auffällige Solitärgehölze,

2        Baumgruppen in exponierter Lage,

3        Kopfbäume, traditionell zur Gewinnung von Laubheu und Flechtmaterial und Feuerholz gepflegt,

4        Restbestände oder Einzelgehölze in gering strukturierten Landschaften.

 

 

Besonders prägender Einzelbaum / Baumgruppe

Quellen, Methodik:

Luftbildauswertung (CIR Luftbilder 2001), Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 

 

Tabelle 3.2.2‑7: Besonders prägende Einzelbäume / Baumgruppen in den Naturräumen (Auswahl[3])

Nr.

Naturraum

Landschaftselement

630

Achim-Verdener Geest

Solitäreiche am Weg nach Schafwinkel

620

Verdener Wesertal

Kopfeschen im Raum Amedorf, Blender, Oiste

627

Aller-Talsandebene

markante, kreisrunde Eichengruppe auf dem Wittloher Dünenstreifen (Landschaftsbildeinheit Nr. 150)

 

Historische Siedlungsform

In den Naturräumen der Region 3 - Stader Geest sind überwiegend geschlossene Siedlungen landschaftstypisch sowie Moorsiedlungen, deren Erscheinungsbild durch die planmäßige Moorkultivierung des 18. Jahrhunderts gekennzeichnet ist. In den Naturräumen der Region 6a - Weser-Aller-Flachland haben sich aufgrund der kleinräumig wechselnden Standortverhältnisse der Niederungsgebiete sehr unterschiedliche Siedlungstypen herausgebildet. Dazu gehören z.B. einzeln auf Wurten errichtete Höfe in den außendeichs gelegenen Gebieten oder zu Marschhufendörfern aufgereihte, erhöht liegende Dreiseithöfe .

Die räumlichen Schwerpunkte historischer Siedlungsformen sind in Tabelle 3.2.2‑8 zusammen mit Ortsteilen/Bereichen mit ortsbildprägendem Gebäudebestand aufgeführt, da die beiden Signaturen in vielen Fällen zusammen vergeben wurden (siehe Karte 2 – „Landschaftsbild“).

 

Historische Siedlungsform

Ortsteil / Bereich mit ortsbildprägendem Gebäudebestand

Quellen, Methodik:

Auswertung der Denkmalliste, Freizeitkarte für den Landkreis Verden (LANDKREIS VERDEN 1992), Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 
Ortsteil / Bereich mit ortsbildprägendem Gebäudebestand

Die Ortskerne sind häufig durch ältere, dörfliche Bebauung mit Fachwerkhäusern und entsprechenden Nebengebäuden geprägt. Das Punktsymbol in Karte 2 kann sich auf die Ausprägung einer Ortschaft / Hofanlage in ihrer Gesamtheit (z. B. Heidehof Ramelsen) beziehen oder den nicht oder nur wenig überprägten historischen Ortskern einer Siedlung (z.B. Kirchlinteln). Neben besonders auffälligen kulturhistorisch bedeutsamen Bauwerken existieren eine ganze Reihe einfacher Wohn- und Wirtschaftsgebäude, die aufgrund ihrer regionaltypischen Bauformen und ihrer charakteristischen Anordnung maßgeblich das Ortsbild prägen. Dazu gehören die vielen Fachwerkbauten vom Typ des niedersächsischen Hallenhauses mit ihren pferdeverzierten Giebeln.

Die Ortsteile/Bereiche mit ortsbildprägendem Gebäudebestand sind in Tabelle 3.2.2‑8 zusammen mit historischen Siedlungsformen aufgeführt, da die beiden Signaturen in Karte 2 in vielen Fällen auch zusammen vergeben wurden.

 

Tabelle 3.2.2‑8: Historische Siedlungsformen, Ortsteile / Bereiche mit ortsbildprägendem Gebäudebestand in den Naturräumen

Nr.

Naturraum

Historische Siedlungsform

Ortsteil / Bereich mit ortsbildprägendem Gebäudebestand

612

Wesermarschen

alter Ortskern Bierden

612

Wesermarschen

Achim-Bierden

630

Achim-Verdener Geest

Bassen (z.T.), Borstel (z.T.) Daverden (z.T.), Haberloh, Völkersen (z.T.), Schülingen, Deelsen, Holtum-Geest, alter Ortskern Kirchlinteln, Heidehof Ramelsen, Groß Sehlingen (z.T.), Schafwinkel, Groß Heins (z.T.), Neddenaverbergen (z.T.), Lehringen, Verden (Dom/ Fischerviertel, s.u. „Historische Stadtansicht“)

Moorsiedlungen Allerdorf, Hintzendorf, Stellenfelde im Hellweger Moor

 

Gerkenhof, Odeweg,

Stadtkern von Achim

631

Wümmeniederung

Ottersberg (z.T.), Fischerhude, Moorsiedlung Kolonie Meyerdamm im Oyter Königsmoor

634

Zevener Geest

Benkel, Narthauen, Otterstedt (z.T.), Eckstever, Quelkhorn (z.T.)

583

Mittelweser

alter Ortskern Dörverden

Barme (z.T.)

620

Verdener Wesertal

Clüverswerder, Horstedt, Hagen-Grinden, Varste, Oiste

Wurten: „Auf dem Wiehe“ südl. Verden, Schlieme nördl. Riede, Grinden südl. Baden

 

alter Ortskern Blender

621

Thedinghäuser Vorgeest

Thedinghausen (z.T.), Bullershop südl. Blender, Alt Holtum (z.T.)

Gut Oenigstedt, Ketsche westl. Oenigstedt

Soldatensiedlungen Adolfshausen und Neu-Holtum

Streusiedlungsgebiet um Bahlum (ohne Punktsignatur in Karte 2)

627

Aller-Talsandebene

Wittlohe, Otersen, Westen (z.T.), Hülsen (z.T.), Diensthop, Stedorf (z.T.)

Gut Donnerhorst

Stemmen (z.T.)

(z.T.) = die mit (z.T.) bezeichneten Siedlungen weisen nur in Teilbereichen die charakterstischen Merkmale auf, in der Regel im Bereich des historischen Ortskerns

Siedlungsrand mit harmonischem Übergang

Kennzeichnend für gut ausgeprägte Ortsränder sind allmähliche, fließende Übergänge, die in wahrnehmbarer Beziehung zur Geländegestalt (Topographie) stehen. So ergibt sich in der Regel eine geschlossene Ortssilhouette, die harmonisch in die umgebende Landschaft eingebunden ist (z.B. Dachlandschaften der Geest). Gut ausgeprägte, harmonische Ortsrandbereiche erreichen oftmals eine Tiefe von 150 bis 200 m.

Viele Ortschaften mit historischer Siedlungsform sind im Ortsrandbereich vielfältig strukturiert und weisen überwiegend landschaftstypische Gebäudestrukturen und Nutzungsmuster mit den entsprechenden Grünelementen auf.

 

 

Siedlungsrand mit harmonischem Übergang

Quellen, Methodik:

Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 (Wellenlinie, pink unterlegt)

 

Tabelle 3.2.2‑9: Siedlungsränder mit harmonischem Übergang in den Naturräumen

Nr.

Naturraum

Ort (Samtgemeinde)

630

Achim-Verdener Geest

Deelsen (Kirchlinteln)

Gerkenhof (Kirchlinteln)

Haberloh (Ottersberg)

Heidehof Ramelsen (Kirchlinteln)

Holtum-Geest (Kirchlinteln)

Lehringen (Kirchlinteln)

Odeweg (Kirchlinteln)

Schafwinkel (Kirchlinteln)

Schülingen (Kirchlinteln)

631

Wümmeniederung

Fischerhude (Ottersberg)

634

Zevener Geest

Benkel (Ottersberg)

Eckstever (Ottersberg)

Narthauen (Ottersberg)

620

Verdener Wesertal

Horstedt (Thedinghausen)

Oiste (Thedinghausen)

Varste (Blender)

621

Thedinghäuser Vorgeest

Gut Oenigstedt (Thedinghausen)

627

Aller-Talsandebene

Diensthop (Dörverden)

Gut Donnerhorst (Dörverden)

Otersen (Kirchlinteln)

Wittlohe (Kirchlinteln)

 

 

Historische Stadtansicht

Eine unverwechselbare Erscheinung und Inbegriff einer über einen langen Zeitraum harmonisch gewachsenen Siedlung, ist die Silhouette der Verdener Altstadt, das sog. „Fischerviertel“. Die Stadtansicht wird in erster Linie vom Dom beherrscht, aber auch durch einen alten Baumbestand stark mitgeprägt.

 

Historische Stadtansicht

Quellen, Methodik:

Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 

 

Dreikirchenblick

Der „Dreikirchenblick“ präsentiert am Rande des Beppener Bruchgebietes (Naturraum 621 Thedinghäuser Vorgeest) in eindrucksvoller Weise die drei Kirchtürme von Schwarme (Kreis Diepholz), Thedinghausen und Lunsen. In ihrer Funktion als ehemalige Hauptkirche des Kirchspiels Lunsen – Thedinghausen tritt die mächtige Kirche in Lunsen durch den kreuzförmigen Kirchenbau mit dem wuchtigen Kirchturm und ihrer Lage auf einer kleinen Anhöhe im Landschaftsbild besonders hervor[4].

 

 

Dreikirchenblick

Quellen, Methodik:

Literaturauswertung, Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 

Aussichtspunkt

Bei entsprechenden Witterungsbedingungen ermöglichen Aussichtspunkte vor allem im Bereich der „Hohen Geest“ (Naturräumliche Einheiten 630.02 - Verdener Geest, 630.07 - Sehlinger Geest und 630.08 - Ahausener Geest) Fernsichterlebnisse, die landschaftliche Zusammenhänge zwischen der Stader Geest und dem Weser-Aller-Flachland nachvollziehbar machen. Darüber hinaus gewähren zahlreiche Aussichtspunkte auf dem Geestrand und auf den Deichen weniger weit reichende, aber dennoch eindrucksvolle Ausblicke in die Auenlandschaft.

 

Aussichtspunkt

Quellen, Methodik:

Freizeitkarte für den Landkreis Verden (LANDKREIS VERDEN 1992), Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 

Fernwirkung charakteristischer Landschaftselemente

Einzelne Landschaftselemente (Kirchen, Windmühlen) wirken aufgrund ihrer sichtexponierten Lage und / oder auffälligen Größe als Landmarken mit großer Fernwirkung und tragen zur Orientierung in der Landschaft und zur Identifikation mit der landschaftlichen Eigenart bei. Das jeweilige Punktsymbol ist in diesen Fällen in Karte 2 „Landschaftsbild“ durch die unten dargestellte Signatur ergänzt.

 

Fernwirkung charakteristischer Landschaftselemente

Quellen, Methodik:

Geländeerhebungen 2002

Signatur in der Karte 2:

 (Zusatzsignatur zu anderen Punktsymbolen)

 

 

Tabelle 3.2.2‑10: Fernwirkung charakteristischer Landschaftselemente in den Naturräumen

Nr.

Naturraum

Charakteristisches Landschaftslement

Gebiet

630

Achim-Verdener Geest

Kulturhistorisch bedeutsames Landschaftselement

Kirche in Achim

Windmühle in Achim

Kirche in Daverden

Historische Stadtansicht

Verdener Altstadt mit dem Dom von der Allerseite aus

634

Zevener Geest

Kulturhistorisch bedeutsames Landschaftselement

Windmühle in Quelkhorn

620

Verdener Wesertal

Kirche in Lunsen

Kirche in Intschede

Windmühle in Blender

621

Thedinghäuser Vorgeest

Kirche in Blender

Kirche in Thedinghausen

627

Aller-Talsandebene

Kirche in Westen

 

 

Abbildung 3.2.2‑4: Galerie-Holländer-Windmühle Schmomühlen (Kirchlinteln)

Abbildung 3.2.2‑5: Speicher bei Varste (Blender)

 

 

 



[1]Dünen- und Flugsandgebiete sowie flächenhfate Naturdenkmale (vgl. LRP von 1995 S. 417f)

[2] aus den in der Karte 2 „Landschaftsbild“ dargestellten besonders prägenden Alleen wurden für die Tabelle 3.2.2‑6 nochmals die besonders markanten ausgewählt

[3] aus den in der Karte 2 „Landschaftsbild“ dargestellten besonders prägenden Einzelbäumen / Baumgruppen wurden für die Tabelle 3.2.2‑7 nochmals die besonders markanten ausgewählt

[4] DETTMER, H. 1986: 147.

 

 

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